Peter Bürger
 Bildermaschine für den Krieg -
 Das Kino und die Militarisierung der Weltgesellschaft
(Telepolis-Buch 2007)
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Krieg ist ein äußerst profitträchtiges Geschäft, gleichzeitig jedoch in den Augen der allermeisten Menschen kein attraktives Produkt. Deshalb erfordert der Krieg ein äußerst cleveres Marketing. Mit großen Kinoproduktionen und militärbezogenen Computerspielen sorgt die Unterhaltungsindustrie dafür, dass der "Krieg" zu einem zentralen Teil unserer Kultur wird. In den USA und auch in Europa ist das Militär den Filmemachern behilflich.

Dieses neue Buch von Peter Bürger schreibt die Studie "Kino der Angst" (2005) fort. Es zeigt, wie aktuelle Filmtitel dem "Antiterror-Krieg" zuarbeiten. Comic-Verfilmungen und Science-Fiction-Genre bewerben die militärtechnologische Revolution und betreiben Imagepflege für die Rüstungsindustrie. Das Kino macht uns auf eine Weise mit Afrika bekannt, die das Konzept der so genannten "humanitären Militärintervention" sehr plausibel erscheinen lässt.
Während Politiker den Begriff "Islamofaschismus" kreieren, lenken revisionistische Filme über Weltkrieg und Faschismus das Geschichtsgedächtnis in eine genehme Richtung. Im Politthriller gilt die Militarisierung der Energieversorgung bereits als etwas Zwangsläufiges. Die Darstellung macht auch auf einzelne kritische Filme aufmerksam und enthält Vorschläge für einen unverfänglichen Zweig der "Nine-Eleven-Forschung" im Bereich des Kinos. Medienkonsumenten finden Anregungen, wie sie selbst etwas zur Aufklärung und zum Verbraucherschutz beitragen können.

Peter Bürger beleuchtet das kriegsfreundliche Kulturdiktat ganz grundsätzlich als Angriff auf die freie Gesellschaft. Sein Plädoyer ist unmissverständlich: Ohne Abrüstung der Unterhaltungsindustrie und der Massenkultur gibt es für die Zivilisation keine Aussicht auf Frieden.

 
Buchcover in groß...
Peter Bürger
Bildermaschine für den Krieg -
Das Kino und die Militarisierung der Weltgesellschaft.
Telepolis-Buch 2007, 224 Seiten (18 Euro)
ISBN 978-3-936931-45-7.

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